Biotop am Polstermähder
Biotop am Polstermähder
Der ehemalige Ludwigsfelder Baggersee wurde nach Beendigung des Kiesabbaus in ein geschütztes Biotop umgestaltet. Heute beheimatet es zahlreiche Insekten, Amphibien, Reptilien und diverse Vögel.
Zweck
Ehemaliger Baggersee mit Kieswerk und Bademöglichkeiten wurde zu einem Biotop umgewandelt.
Größe
ca. 19,5 Hektar
Finanzierung
Im Eigentum der Stadt Neu-Ulm, Überlassung an die Schutzgemeinschaft zur Betreuung, Optimierung und Erhalt.
Aufgaben des GAU e.V.
Weitere Infos zum Projekt
Die Entstehung des Biotops
Das Biotop „Polstermähder“ ist auf einem großen Kiesabbaugebiet entstanden, das im Eigentum der Stadt Ulm von der Firma Käßbohrer betrieben und später in das „Alpine Hartschotterwerk“ übergeführt wurde. Nach langjährigem Kiesabbau wurde das Gelände später auch für die Transportbeton-Herstellung genutzt und auch eine Asphalt-Aufbereitungsanlage war dort im Betrieb.
Nach der Kiesausbeute sollte das gesamte Gelände gemäß dem Genehmigungsbescheides aufgefüllt und wieder in landwirtschaftlich nutzbare Flächen umgewandelt werden. Im Lauf der Jahrzehnte bildeten sich allerdings wertvolle Feuchtbiotope in den Abbaubereichen, die seltenen Tieren neuen Lebensraum boten. So konnte man schon sehr bald bedrohte Kreuzkröten, Laubfrösche und seltene Libellen beobachten.
Nach langen Verhandlungen mit Stadt und Landratsamt von 1985 bis 1988 gelang es unserer Schutzgemeinschaft, dass diese ökologisch wertvollen Flächen bestehen bleiben und die geplante und genehmigte Verfüllung des gesamten Areals eingestellt wurde. 1998 wurde dann das frühere „Kässbohrer Areal“ an den bestehenden Landschaftsbestandteil Illerschleife angegliedert und steht seither unter strengem Schutz. Auch der Name wurde geändert und seitdem heißt das „Biotop am Polstermähder“.
Der Beginn der Transformation
2008 hat die Stadt Neu-Ulm das gesamte Gelände von der Stadt Ulm übernommen und auf Teilflächen aufwändige Optimierungen als „Ökologische Ausgleichsflächen“ durchgeführt.
2009 hat die Schutzgemeinschaft Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt. 2010 wurde das Gelände dem „Geschützten Landschaftsbestandteil Illerschleife“ angegliedert. 2012 konnte der Verein aufwändige Gestaltungsmaßnahmen veranlassen, deren Kosten in Höhe von 25.000 € durch die Regierung von Schwaben finanziert wurden.
Ein 2012 errichteter Beobachtungsturm auf der Nordseite des Biotopes erfreut sich größter Beliebtheit unter den Besuchern, denn von dieser Stelle lassen sich einzigartige Fotoaufnahmen von Fauna und Flora machen.
Die Schutzgemeinschaft übernimmt die Pflege und Entwicklung
Seither wurden Kreuzkrötengewässer geschaffen, Flachwasserbereich entlang der Gewässer modelliert und stellenweise die starken Verbuschungen zurückgenommen. Für bedrohte Tierarten wurden Nistplätze geschaffen und die jährliche Pflege dieser mageren Sonderstandorte angepasst.
Die Verkehrssicherung entlang der Straßen und Radwege wird von der Stadt Neu-Ulm gewährleistet, die 19 ha Biotopflächen werden jedoch durch unseren Verein gepflegt und bis auf die städtischen Ausgleichsflächen durch das Bayrische Landschaftspflege-Programm finanziell gefördert.
Der Erhalt der kleinen Kreuzkrötenpopulation und die seit Jahren erfolgreichen Bruten der stark bedrohten Zwergdommel mit bis zu 4 Brutpaaren zählen zu den besonderen Erfolgen der letzten Jahre.